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Gerrit Kubassa - Gründer & Geschäftsführer der Aquadona GmbH
Gerrit Kubassa
Gründer & Geschäftsführer der Aquadona GmbH

Trinkwasserbrunnen Webinar

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Trinkwasserbrunnen Webinar

Trinkwasserbrunnen Webinar

Im Folgenden finden Sie die Themen, die wir bei unseren Webinaren im allgemeinen anschneiden. Monatlich finden unsere kostenlosen Online-Webinare statt, bei denen interessierte aus dem Bereich Kommune, Stadt oder Wasserversorgungsunternehmen oder GaLaBau fundiertes Wissen innerhalb kürzester Zeit erlernen können. Während der ca. 45 Minuten werden die häufigsten Fragen beantwortet. Im Anschluss können individuelle Fragen gestellt und durch unsere Experten beantwortet werden.

Unser nächstes Webinar "Wasserhaushaltsgesetz & Trinkwasserbrunnen kompakt erklärt" findet monatlich statt. Für eine kostenlose Anmeldung wenden Sie sich gerne an unseren Support: service@aquadona.com

1. Was ist ein Trinkwasserbrunnen und wie funktioniert er?

Vandalismussicherheit

Wetterfest, Edelstahl oder Waschbeton

Alle unsere Außentrinkbrunnen sind sicher gegen Vandalismus und Wettereinflüsse. Das Material besteht entweder aus hochfestem Edelstahl Typ 304, 316 oder aus Waschbeton. Diese Materialien haben sich in den letzten Jahren bewährt und können bedenkenlos in unbeaufsichtigten, ungeschützten Gegenden verwendet werden.

Barrierefreiheit DIN 18040

Viele unserer Außentrinkwasserbrunnen sind barrierefrei erreichbar und erfüllen somit die Vorgaben für barrierefreies Bauen in öffentlichen Einrichtungen gem. DIN 18040. Die seitlich angebrachten Becken können bequem von Kindern oder Menschen mit Gehbehinderung erreicht werden, um Frischwasser zu zapfen oder direkt von der Trinkarmatur zu trinken.

Saisonbetrieb vs. Ganzjahresbetrieb

Es gibt zwei Varianten unserer Trinkwasserbrunnen: Saisonbetrieb für den Betrieb zu den warmen Jahreszeiten und Ganzjahresbetrieb, sodass die Geräte auch bei Frost Wasser ausgeben.

Saisonbetrieb

Diese Anlagen können zwar das ganze Jahr über draußen stehen bleiben, ohne demontiert werden zu müssen, aber sie müssen von der Wasserleitung abgetrennt werden bzw. muss durch die Wartungsklappe das Absperrventil zugedreht werden. Im Anschluss muss die intern laufende Wasserleitung entwässert werden, sodass bei Frost durch Ausdehnung des Wassers kein Schaden entstehen kann.

Ganzjahresbetrieb

Alle frostsichern Trinkwasserbrunnen für den Außenbereich können das ganze Jahr über draußen stehen bleiben und geben selbst bei Minustemperaturen Wasser aus. Das Prinzip ist einfach: Durch ein Rücklaufventil, dass ca. 1,5 Meter unter der Erde installiert ist, fließt nach Betätigung der Wasserausgabe überschüssiges Wasser aus der internen Leitung zum Abwasseranschluss oder die Sickergrube (siehe nächster Punkt). Somit kann kein Standwasser entstehen und eine Hygienespülung für hygienisch einwandfreies Wasser ist nicht nötig (siehe übernächster Punkt).

Notwendige Leitungen

Wasserleitung

Alle unsere Trinkbrunnen sind leitungsgebunden und benötigen somit einen Anschluss an die Festwasserleitung (Netzanschluss).

Abwasserleitung

Optional können die leitungsgebundenen Trinkwasserbrunnen an die Abwasserleitung angeschlossen werden, was je nach örtlichen Gegebenheiten Vor- oder Nachteile hat. Alternativ kann überschüssiges Wasser in eine sogenannte Sickergrube eingeleitet werden. Dabei wird ca. 1qm Erde ausgehoben und mit Kies und Sand gefüllt (Materialien, die Wasser schneller als Erde versickern lassen). Sobald beim Wasserzapfen etwas daneben geht, fließt das überschüssige Wasser in diese Sickergrube, wodurch kein Anschluss an die Abwasserleitung notwendig ist und damit einhergehende, rechtliche Auflagen obsolet werden.

Stromanschluss

Keiner unserer Trinkwasserbrunnen benötigt einen Stromanschluss. Weder für die Ganzjahresversion, die automatische Hygienespülung oder den Sensorbetrieb. Alle genannten Funktionen werden mechanisch bedient oder erfordern lediglich handelsübliche Batterien.

Hygienespülung gegen Standwasser

Alle unsere Trinkbrunnen der Marke "Murdock" können mit einer sogenannten, automatischen Hygienespülung ausgestattet werden. Diese sorgt durch ein Magnetventil dafür, dass alle 4 Stunden für 10 - 60 Sekunden "wie von Geisterhand" Wasser durch die internen Leitungen fließt, um Standwasser und damit einhergehende Keimvermehrung zu reduzieren. Laboruntersuchungen haben ergeben, dass es ausreichend ist, eine Wasserleitung alle vier Stunden zu spülen, um eine übermäßige Verkeimung zu vermeiden.

Bedienung

Druckknopf

Wir raten allen unseren Kunden dazu, ein mechanisch bedienbares, selbstschließendes Druckknopfventil für die Wasserausgabe zu wählen, da dieses erfahrungsgemäß unanfällig für Fehlfunktionen ist.

Sensor

Viele unserer Außenwasserspender können kontaktlos per Sensor bedient werden. Dabei wird ein zu befüllendes Gefäß in den Wasserausgabebereich gestellt. Durch einen Infrarotsensor wird die Wasserausgabe aktiviert.

Flaschen-Druckknopf

Alle Flaschenfüller der Firma Elkay können optional per Flaschendruckknopf bedient werden. Dabei wird ein zu befüllender Behälter in den Wasserausgabebereich gestellt und leicht heruntergedrückt. Durch den Druck auf das Druckknopfventil wird die Wasserausgabe ausgelöst und endet erst, wenn der Behälter hochgehoben wird.

Fußpedal

Viele der Standmodelle von der Firma Elkay können mit einem Fußpedal bedient werden. Diese Option ist eine Sonderanfertigung und hat Lieferzeiten von mindestens 3 Monaten.

Design: Individuelle Farbwahl

Alle unser Außentrinkbrunnen können in Ihrer individuellen Wunschfarbe (RAL, DB) wie z.B. DB 703 Eisenglimmer geliefert werden. Eine solche Pulverbeschichtung hat den Vorteil, dass sie unanfällig für Verschmutzung ist, denn sie kann leicht gereinigt werden und lässt die meisten Flüssigkeiten leichter abperlen als unbeschichteter, gebürsteter Edelstahl. Betontrinkbrunnen kommen in Beige- und Grautönen durch die natürliche Färbung der Natursteine, mit denen der Waschbeton bestückt ist.

Installation: Betonplatte / Bodenanker

Für alle Standtrinkwasserbrunnen der Firma Murdock kann ein Fertigbetonfundament mitgeliefert werden. In dieser 60 cm x 60 cm x 15 cm Betonplatte sind vorgebohrte Installationslöcher für eine einfache Montage. Für alle Standtrinkbrunnen der Firma Elkay kann ein sogenannter Bodenanker mitgeliefert werden. Dieser wird in den noch flüssigen Beton getaucht. Nach Aushärten des Betons dann die Anlage stabil befestigt und installiert werden.

Der Betreiber installiert selbst

Aus finanzieller und logistischer Sicht ist die Installation z.B. des örtlichen Bauhofs die effizienteste und effektivste Lösung.

Kosten: 4.000€ - 16.000€

Die Kosten eines Trinkwasserbrunnens richten sich stark nach dessen Ausstattung und variieren zwischen knapp viertausend wie z.B. für den Weser und sechzehntausend Euro für z.B. den Cumberland mit Vollausstattung und als Ganzjahresbetrieb.

2. Trinkwasserbrunnen im Wasserhaushaltsgesetz: Kompakt

Das neue Wasserhaushaltsgesetz, das im Jahre 2023 verabschiedet wurde, hat tiefgreifende Änderungen im Bereich der Trinkwasserbrunnen vorgenommen. Die Novellierung stellt eine entscheidende Weiterentwicklung für das Management und die Bereitstellung von Trinkwasser dar und zielt darauf ab, sowohl die Qualität als auch die Quantität des Wassers, das in Deutschland zur Verfügung steht, zu verbessern.

Der Hauptpunkt im neuen Gesetz ist die Verbesserung der Brunneninfrastruktur. Mit dem Gesetz wird die Errichtung von Trinkwasserbrunnen stark reguliert. Es legt strengere Standards für die Sauberkeit und Qualität von Brunnen fest, was zu sicherem und gesundem Trinkwasser führt. Es verlangt von Brunnenbesitzern, regelmäßige Kontrollen und Instandhaltungsarbeiten durchzuführen und sie in einem zentralen Register zu dokumentieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesetzes ist die Erhöhung der Zugänglichkeit von Trinkwasserbrunnen. Es fordert die Installation von Trinkwasserbrunnen in öffentlichen Räumen wie Marktplätze, Parks und Schulen, um sicherzustellen, dass die Bürger einfachen und kostenlosen Zugang zu Trinkwasser haben.

2.1 Positive Umweltaspekte der TWB

Mehrere positive Umweltaspekte:

  1. Erstens führen sie zu einer Verringerung des Verbrauchs von Einweg-Plastikflaschen. Jedes Mal, wenn jemand einen Trinkwasserbrunnen benutzt, um eine wiederverwendbare Wasserflasche zu füllen, wird die Notwendigkeit einer Einweg-Plastikflasche eliminiert. Das reduziert die Menge an Plastikabfällen, die produziert werden, und hilft, die Verschmutzung unserer Ozeane und Landflächen zu verringern.
  1. Zweitens kann die Förderung von lokalem Leitungswasser über Trinkwasserbrunnen den CO2-Fußabdruck reduzieren, der mit dem Transport von abgefülltem Wasser verbunden ist. Im Vergleich zu abgefülltem Wasser, das oft über weite Strecken transportiert werden muss, hat Leitungswasser einen viel niedrigeren CO2-Fußabdruck. Insgesamt ca. das 600-Fache….

Insgesamt tragen Trinkwasserbrunnen zur Förderung nachhaltiger Praktiken bei, indem sie die Abhängigkeit von Einweg-Plastikflaschen reduzieren und den CO2-Fußabdruck verringern. Sie sind ein wichtiger Teil der Bemühungen, eine nachhaltige und umweltfreundliche Wasserinfrastruktur aufzubauen.

3.2 Positive Gesundheitsaspekte

Die Errichtung von Trinkwasserbrunnen und der freie Zugang zu sauberem Trinkwasser können eine Reihe positiver gesundheitlicher Auswirkungen haben.

  1. Erstens fördert der leichte Zugang zu Wasser die Hydratation, was für die allgemeine Gesundheit entscheidend ist. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann die kognitive Funktion verbessern, die körperliche Leistungsfähigkeit steigern und das Risiko von Erkrankungen (Harnwegsinfektionen und Nierensteinen) verringern.
  1. Zweitens kann der leichtere Zugang zu Trinkwasserbrunnen dazu beitragen, den Konsum von zuckerhaltigen Getränken zu reduzieren, was wiederum das Risiko von Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen gesundheitlichen Problemen verringern kann.
  1. Schließlich trägt die Installation von Trinkwasserbrunnen in öffentlichen Bereichen zu einer gerechteren Verteilung von Gesundheitsressourcen bei, indem sie sicherstellen, dass Menschen unabhängig von ihrem Einkommen oder Wohnort Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Dies kann dazu beitragen, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern und die allgemeine öffentliche Gesundheit zu verbessern.

Insgesamt kann die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser durch Brunnen in hohem Maße zur Förderung der öffentlichen Gesundheit beitragen.

4. Welche Stadt muss diese TWB aufstellen und wann?

Das neue Wasserhaushaltsgesetz (WHG) fordert eine allgemeine Verbesserung der Zugänglichkeit von Trinkwasser durch Brunnen, wobei jedoch keine spezifischen Kommunen oder Städte benannt werden, die zur Installation dieser Brunnen verpflichtet sind. Es wird von allen Kommunen und Städten erwartet, dass sie die Anforderungen des Gesetzes in Bezug auf die Verbesserung der Wasserinfrastruktur erfüllen.

In Bezug auf den Zeitrahmen fordert das Gesetz eine stetige Verbesserung der Trinkwasserinfrastruktur, legt jedoch keine spezifischen Fristen für die Errichtung von Trinkwasserbrunnen fest. Stattdessen verlangt es, dass Kommunen und Städte einen Plan zur Verbesserung der Trinkwasserinfrastruktur entwickeln und umsetzen, der den Bau von Trinkwasserbrunnen einschließen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass die konkrete Umsetzung der Anforderungen des Gesetzes je nach den spezifischen Bedingungen und Bedürfnissen jeder Kommune oder Stadt variieren kann. Es wird erwartet, dass sowohl städtische als auch ländliche Gebiete Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasserinfrastruktur ergreifen, wobei die spezifischen Maßnahmen je nach den lokalen Gegebenheiten und Ressourcen variieren können.

5. Finanzierung der TWB

Erstens werden die Kosten für die Errichtung neuer Trinkwasserbrunnen oft von den Kommunen getragen. Die Kommunen können diese Kosten über Gebühren und Abgaben, die sie von den Bürgern und Unternehmen erheben, decken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Kosten oft durch staatliche und föderale Zuschüsse, die zur Verbesserung der Wasserinfrastruktur bereitgestellt werden, subventioniert werden.

Zweitens werden die laufenden Kosten für die Wartung und Instandhaltung von Trinkwasserbrunnen in der Regel von denjenigen getragen, die die Brunnen besitzen und betreiben. Dies können Kommunen, Wasserversorgungsunternehmen oder auch private Einrichtungen sein. 

Insgesamt ist die Finanzierung der Trinkwasserbrunnen in Deutschland eine gemeinsame Verantwortung von Staat, Kommunen, Wasserversorgungsunternehmen und auch privaten Akteuren.

Autor

Gerrit Kubassa - Gründer & Geschäftsführer der Aquadona GmbH
Gerrit Kubassa
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